Interne Kommunikation 2.0
Das kommunikationspsychologische Axiom „Man kann nicht nicht kommunizieren“ wurde bereits im Jahre 1996 aufgestellt. Paul Watzlawiks Grundannahme über das Gelingen und über Störungen in der Kommunikation hat auch in der neuen digitalen Medienwelt nicht an Bedeutung verloren, sondern ist wichtiger denn je.
Die Kommunikationspolitik ist bei vielen Unternehmen auf die externe Kommunikation fokussiert, weil hier die Ergebniswirksamkeit eines professionellen Marketings gesehen und anerkannt wird. Die Bedeutung der internen Kommunikation für den Unternehmenserfolg wird oft eher gering eingeschätzt. Die nach innen schweigende Geschäftsführung kommuniziert dennoch.
Die interne Kommunikation ist jedoch ein wichtiger Faktor für die Unternehmensentwicklung und sollte ebenso wie die externe Kommunikation geplant und professionell durchgeführt werden. Dies gilt sowohl für Großunternehmen als auch für kleine und mittelständische Unternehmen. Durch eine transparente Kommunikationspolitik können Mitarbeiter motiviert, an das Unternehmen gebunden, ihre Funktion als Multiplikatoren genutzt und ihr Know-How schneller abgerufen werden. Der oft negativ wirkende „Flurfunk“ wird überflüssig.
Bei der Kommunikation nach innen kommen sehr unterschiedliche Kommunikationskanäle in Frage, die sich in ihrer Funktion und Wirkung sehr unterscheiden. Einige der Kommunikationsinstrumente, wie zum Beispiel die klassische Mitarbeiterzeitschrift oder die Mitarbeiterinformationen im Intranet, sind in der Regel einseitig ausgerichtet. Insbesondere die Nutzung von Social-Media-Kanälen bietet hier eine echte Chance für das Unternehmen, weil die wechselseitige Kommunikation mit den Mitarbeitern ein großer Informationszugewinn darstellen kann. Das konstruktive Feedback der Mitarbeiter, die das Produkt und das Unternehmen gut kennen, kann von der Geschäftsleitung genutzt werden und somit einen positiven Einfluss auf viele Unternehmensbereiche haben, von der Produktentwicklung über die Produktion und den Prozessablauf bis hin zum Marketing. Für den umfänglichen Einsatz von Social Media bedarf es jedoch einer entsprechenden Dialogkultur, die aber nicht in allen Unternehmen ausreichend ausgebildet ist.