Formen der Unternehmensnachfolge
Die Unternehmensübergabe kann vielfältig gestaltet werden und ist vom jeweiligen individuellen Fall abhängig. Die mittelständischen Nachfolgelösungen kann man in drei Gruppen unterteilen: familienintern, unternehmensintern und unternehmensextern. Nach einer Studie des Instituts für Mittelstandsforschung Bonn werden sich die Unternehmensübergaben im Zeitraum 2010 bis 2014 wie folgt aufteilen: familienintern 54 %, unternehmensintern 17 % und unternehmensextern 29 %.
1. Familieninterne Unternehmensnachfolge
Die häufigste und traditionelle Übertragungsform ist der Family-Buy-Out, bei der das Unternehmen in den meisten Fällen an die Kinder und in weniger häufigen Fällen an andere Familienmitglieder oder den Ehepartner übergeben werden. Das Family-Buy-Out kann jedoch sehr unterschiedlich gestaltet werden. Der Unternehmer kann das Unternehmen im Rahmen einer vorweggenommenen Erbfolge an Familienmitglieder übergeben. Diese Möglichkeit bietet den Vorteil, dass man rechtzeitig einen notwendigen Erbausgleich und Pflichtteilsverzicht einvernehmlich regeln kann. Die Übertragung gegen Renten sowie auch ein Verkauf des Unternehmens an Familienmitglieder sind mögliche Varianten einer familieninternen Unternehmensnachfolge.
2. Unternehmensinterne Nachfolge
Der Verkauf an einen oder mehrere leitende Mitarbeiter wird Management-Buy-Out genannt. Der Vorteil liegt hier insbesondere darin, dass der oder die Führungskräfte das Unternehmen und die Branche sehr gut kennen und dies vom Inhaber aufgrund seiner persönlichen Erfahrung auch sehr gut eingeschätzt werden kann. Die Qualifikation, das Fachwissen sowie die Motivation dieser Manager können oft den Fortbestand des Unternehmens sichern.
3. Unternehmensexterne Nachfolge
Wenn eine qualifizierte externe Führungskraft die Position des bisherigen Inhabers einnimmt, spricht man von einem Management-Buy-In. Aber auch der Verkauf des Unternehmens an einen strategischen Investor (z.B. an einen Konkurrenten) ist eine unternehmensexterne Nachfolge.
Über die oben genannten Nachfolgevarianten hinaus gibt es auch noch Mischformen, wie z.B.: betriebsinterne und betriebsexterner Manager übernehmen das Unternehmen (Buy-In-Management-Buy-Out) oder Unternehmer verkauft seinen Betrieb größtenteils an internen oder externen Manger, bleibt jedoch Minderheitsgesellschafter (Owner-Buy-Out).